Meine Familie und ich

Donnerstag, 27. Oktober 2016

Ich trage Dich bei mir, ich trage Dich in meinem Herzen!

 
 
Nun sind knapp 10 Wochen vergangen und es kommt mir immer noch eher surreal als real vor das du nun nicht mehr bei uns bist!
 
 
Wenn das Telefon klingelt, besonders in der Mittagszeit dann denke ich im ersten Moment an Dich - Papa! Denn du warst es meistens der zu dieser Zeit anrief und einfach nur fragen wollte ob bei uns alles okay ist! Du warst ein toller Papa - für mich der aller Beste!
 
 
Ich war für Dich dein ein und alles das weiß ich! Aber ich weiß es erst jetzt wo du nicht mehr da bist richtig zu schätzen!
 
 
 
Jetzt bist du nicht mehr da und ich habe so viele Fragen, Fragen an die ich vorher nie gedacht habe.. Ich möchte noch so vieles wissen! So viel mehr noch von dir erfahren und niemand kann mir dies beantworten!
Ich brauche deinen Rat, dein Wissen, deine Meinung! Ich brauche deine Anwesenheit, die Gewissheit es ist jemand da, ich brauche dein Vertrauen, meinen Rückhalt - ich brauche DICH!
Papa du fehlst mir so sehr, du hast ein riesen Loch in meinem Leben hinterlassen!
 
Es gibt Momente da bricht in mir alles zusammen, ich kann nicht mehr gehen, nicht mehr stehen.. meine Beine wollen nicht mehr voran, können mich nicht mehr tragen, mein Herz zerreißt mich vor Trauer von innen, alles tut weh und schreit nach Dir!
Ganz allein, allein im Auto, vor dem Einkaufen gehen, auf dem Weg dorthin.. auf dem Weg von dort wieder nach Hause.. Auf dem Weg zum Arzt.. Egal wo - in den Momenten in denen ich alleine bin, ohne Kinder und Familie.. da kommt der Schmerz und will raus - SOFORT und mit voller Kraft kommt es ganz plötzlich und unerwartet hoch!
Mir laufen die Tränen über mein Gesicht und wollen nicht aufhören zu fließen, die Traurigkeit in mir die dich soo sehr vermisst will nicht weniger werden! Sag mir wann wird es besser, wann kann ich damit umgehen?!
 
Deine Enkel, meine Söhne, mein Lieblingsmann sie geben mir die Kraft durchzuhalten und nicht aufzugeben, mich nicht zu verstecken in der letzten Ecke! Ich weiß das du das nicht gewollt hättest, dir ist es immer wichtig gewesen das es deinen Enkeln und mir gut geht und ich gebe mein bestes mir nichts vor den Kindern anmerken zu lassen!
 
 
 
 
Der Große fragt oft vor dem schlafen gehen nach dir. Er sagt "mein liebster Opa, der immer sooo viel mit mir gespielt hat, so viel Blödsinn mit mir gemacht hat, ich vermisse ihn so sehr, das ist gemein das er gestorben ist!"
 
Was soll ich darauf antworten? Es ist gemein! Oh ja das ist es!
Warum musstest du diese seltene Krankheit - SKLERODERMIE bekommen! Warum du? Warum musstest du so lange mit der Gewissheit leben was die Krankheit mit dir machen kann, das du kein langes Leben wie jeder Gesunde Mensch haben kannst, haben wirst!
 
Mein lieber Papa, es tut mir so arg weh darüber nachzudenken mit welcher Angst du täglich in den Tag starten musstest! Das du deine voraus gesagte Lebenserwartung, die dein Professor gesagt hatte,  glücklicherweise überschritten hast und von da an noch mehr Angst hattest das es jedes Jahr zu ende sein könnte! Ich habe trotz des Wissens darüber mir nie Gedanken gemacht! Weil du für uns alle Stark sein wolltest, du hast uns allen keine Schwäche gezeigt! Du wolltest das wir dich so in Erinnerung behalten wie du warst! Stark, Tapfer, Mutig, Großzügig, Herzensgut und noch vieles mehr!
Selbst Minuten vor deinem Tod warst du stark! Hast noch einmal deinen jüngsten Enkel auf dem Arm gehabt, mit seinen kleinen Händchen gespielt und mir gezeigt das du keine schmerzen mehr hattest!
Papa wir vermissen Dich so sehr!
 
Nach der Scheidung meiner Eltern waren beide Elternteile sehr bemüht darum mir alles recht zu machen, so das es mir trotz der Trennung gut geht!
Es war schwer für mich - wirklich! Ich hatte doch beide so gern!
 
Papa wenn wir das lange Wochenende zusammen hatten, hast du mit mir viele tolle Sachen gemacht!
Wir sind oft zusammen schwimmen gewesen und auf der Fahrt nach Bensersiel hast du immer Bibi Blocksberg mit mir hören müssen, wobei ich wirklich fast immer eingeschlafen bin!
Dort angekommen haben wir fast mehr Air Hokey gespielt als im Wasser zu sein!
 
Du warst mit mir Dart und Kicker spielen!
Wir haben Fahrräder zusammen repariert, Pfeil und Bogen geschnitzt und gebaut!
Viele Dinge zusammengeschweißt und entworfen!
Du hast mir einen alten Wohnwagen geschenkt, der in deinem Garten stand, in dem ich viel Zeit und auch Nächte mit Freunden verbracht habe!
 
Als ich größer war, durfte ich viele Partys in deiner Garage feiern! 
Ich danke dir für diese Möglichkeiten die ich dadurch hatte!
Du hast mit uns getanzt, Witze gemacht und gefeiert!
Du warst ein cooler Dad wie meine Freunde dich nannten!
 
Du hast mich in der Discothek "Dinis" besucht um zu sehen ob ich auch keine Dummheiten mache..
Oh war mir das peinlich - aber meine Freunde fanden dich wieder cool und wollten auch so einen Vater haben! Du hast mir einen ausgegeben und bist wieder los gedüst!
Ich kann so stolz auf Dich sein und bin dir dankbar für die Freiheiten und dein Vertrauen was du mir gegeben hast!
 
Als ich 2009 Schwanger geworden bin und wir dir die Nachricht persönlich überbracht haben, hast du sofort angefangen zu weinen - so sehr hast du dich gefreut! Und heute weiß ich auch warum, du hattest Angst das vielleicht gar nicht mehr erleben zu können!
 
Genauso sehr hast du dich gefreut als Ende 2014 Baby Nummer 2 unterwegs war!
Und wieder hast du vor Freude geweint!
Du warst immer so stolz auf deine beiden Enkel! Bis zum Schluss haben sie dir die meiste Freude in deiner schlimmen Krankheit gemacht, waren sie bei dir hast du deine Schmerzen vergessen!
 
Du fehlst uns allen und mir ganz besonders!
Ich danke dir für alles was du mir in mein Leben mitgegeben hast!
 
Es tut mir so leid das du nicht mehr auf meiner Hochzeit nächstes Jahr tanzen wirst, denn du warst ein guter Tänzer!
Niemand wird dich je ersetzen!
 
 
Ein paar Bilder von dir mein geliebter Papa
 
 
[.. Eine Geburtstagseinladung aus deiner Kindheit ..]
 
 
[.. am liebsten hättest du alles mit mir gemacht ..]
 
[.. ihr habt mich katholisch taufen lassen und du warst so stolz ..]
 
 
 
[..selbst wenn du fix und alle warst, bin ich gerne bei dir gewesen, dann habe halt ich dir mal was vorgelesen ..]
 
[.. nach deiner Arbeit hast du dir oft die schmerzenden Füße gebadet, aber sobald dein Wasser da stand musste ich erstmal darin Baden ..]
 
[.. Konnte ich nicht schlafen, bist du zu mir ins Bett gekrochen ..]
 
[.. Du warst immer stolz auf mich, dafür Danke ich dir sehr ..]
 
[.. Gemeinsam Gips getragen haben wir auch ..]
 
[.. spielen mit deinen Enkelkindern das hat dich am aller meisten glücklich gemacht! Du warst du genau wie deine Mama Emilie <3 ..]
 
 
[.. immer spaß machen ..]
 
[.. Ich bin dankbar das du jemand wie Bettina für dich gefunden hattest! Sie hat dich unterstützt und war bis zum schluss für Dich und auch für uns da! Tina dafür Danke ich Dir ..]
 
 
 
[.. Auch der kleinste gab dir liebe wie er es in seinen jungen Monaten konnte ..]
 
[.. An meinem 29. Geburtstag - 31.März 2016 ..]
 
[.. Deine Schmerzen lässt du niemanden spüren und machst Spaß mit mir ..]
 
[..Obwohl du kaum auf den Beinen knien konntest musstest du mit deinen Enkel am Boden spielen, ganz egal ob du wieder hoch kamst oder nicht ..]
 
 
 
 
Meine letzten Worte auf der Beerdigung an dich
 
Papa,
du warst in meine Augen der beste Papa, den es geben kann.
 
Ach Papa.. ich habe heute schon so viele Tränen verlieren müssen
und sie fließen einfach weiter...
 
Ich werde dich so vermissen!
Deine Anrufe, deine Fragen, deine Stimme, deine Aufrichtige Liebe <3!
Deine Art mit den Kindern zu spielen!
 
Ich finde jetzt keine Worte mehr,
die einen besonderen Klang haben oder mehr und besser umschreiben,
wie ich mich fühle.
 
Ich finde keine Worte mehr..
 
Ich trage Dich bei mir,
ich trage Dich in meinem Herzen <3 !
 
Ich Liebe Dich!
Deine Jasmin
 
 
 
 
 
 
 

Donnerstag, 29. Mai 2014

Papa ist der Beste

An dem heutigen Tag ehren wir alle Papas die es verdient haben :)!

Einen Papa hat wohl jeder sonst wären wir nicht hier :) ich bin stolz darauf selbst einen tollen Papa zu haben, der immer hinter mir steht und sich um mich sorgt!

Mein Papa und Ich 1987

Führend gehst du mir voraus,
bleibst treu an meiner Seite
und stehst doch immer hinter mir.
Dafür Vater dank ich dir.




Ebenfalls bin ich froh einen tollen Papa für unseren kleinen Mann zu haben!
Auch hierfür sagen wir DANKE das es dich gibt!

Ein paar Bilder aus den letzten 4 Jahren <3


 05. März 2010 Jano`s Geburt


Supermann
 
Mein Papa ist ein Supermann
der einfach alles richten kann.
Er weiß ganz viel – ist echt gescheit,
zum Spielen mit mir gern bereit.
Ist groß und stark, fast wie ein Bär,
trägt auf der Schulter mich umher.
Er wirft mich hoch und fängt mich auf.
Und ich verlasse mich darauf,
weil Papa eben alles kann,
denn schließlich ist er Supermann.



Manchmal versteht der PApa einfach nicht was ich wirklich will ;)

Auf Papas Arm schläft es sich immer gut.


 Und oben drauf noch besser :D



 Immer in seiner nähe.


 Von oben kann ich alles sehen. Mit Mama und Papa.


 Der Papa der muss teilen :)



 Mit Papa kuschel ich überall <3




 So macht Rasenmähen spaß!!



Der beste Kamerad 

Ach Papa, ich mag Dich so sehr,
drum geb’ ich Dich auch nie mehr her!
Du bist mein bester Kamerad,
nicht nur an Deinem Ehrentag,
denn jeder Tag mit Dir ist schön
weil wir uns einfach gut versteh’n!


(Klaus Enser-Schlag)

 Wer ist hier wohl schneller ?:)




 Auch in dem kleinsten Bett ist Platz für Papa!






 Gemeinsam ärgern das macht Spaß!!




 Papa macht mit mir soviel :)





Fußball
 Lieber Papa,
heute ist dein Ehrentag.
Weil ich dich besonders mag,
schenk’ ich dir diesen Fußball hier.
Nun komm schon mit und spiel mit mir!
Du bist mein Dribbler-Held.
Das Beste ist: Zu zweit sind wir
das allerbeste Team der Welt.


(Niko Anders)





 Lieber Papa,
Du bist der allerbeste Vater der Welt,
ich hab Dich so lieb, und Du bist mein Held.
Danke für alles, du bist immer da,
wir halten zusammen, das ist doch klar.


(Christoph Bolte)


Alles liebe zum PapaTag!

 Jano & Jasmin


Freitag, 28. März 2014

Flugkraft - Fotoprojekt - Lass dich Typisieren!!

Ich wollte schon vor einiger Zeit diesen Post schreiben - schon bevor die schwere Zeit mit meiner Oma begonnen hat - aber dazu ein anderes mal mehr.

Ihr kennt das ja alle selbst, man hat mal nichts zu tun, oder man will nur ganz kurz die neusten Nachrichten am PC, Laptop, iPad oder Smartphone "checken".
Jedenfalls wird aus meinem ganz kurz dann auch oft eine ganze Stunde und in dieser Stunde lese ich mir alles mögliche durch, von einem Facebook Status, zu verschiedenen Blogs bis hin zum Spiegel Online kann dann alles dabei sein.
Bei diesem durchforsten der doch oft "sehr unwichtigen" Nachrichten bin ich dann auf das 

***** Flugkraft - Fotoprojekt *****

aufmerksam geworden!!




Für mich war es sofort klar, da mach ich mit, denn eine kleine Spende kann auch ich leisten. Ich selbst war früher oft Blutspenden und würde es auch heute noch machen so wie ich mich auch sofort wenn ich es dürfte Typisieren lassen würde.. Leider habe ich wie viele meiner Familienmitglieder eine Blutgerinnungsstörung, so das einige sogar täglich Blutverdünner nehmen müssen andere so wie ich sich zum Glück bisher nur in verschiedenen Situationen "spritzen" müssen (z.B. Fraxiparin oder Clexane). Ich musste mich z.B. die ganze Schwangerschaft spritzen damit die Blutversorgung zu meinem Baby nicht verstopft oder gar unterbrochen wird. Oder eben vor oder nach einer OP sowie bei langen Autofahrten oder Flugreisen.

Diese Störung ist bei mir so weiter nicht schlimm, man kann gut damit Leben. Man muss eben nur immer auf seinen Körper hören wenn man z.B. schmerzen in den Beinen hat. Denn meine Mama oder auch mein Onkel, meine Tante, mein Opa, meine Uroma usw. hatten alle schon mal eine oder auch mehrere Thrombosen.. Meine Uroma verlor sogar ihr Bein..

Was ich eigentlich damit sagen will, ich darf kein Blutspenden- denn durch die Gerinnungsstörung auch Faktor V-Leiden genannt ist mein Blut für andere unbrauchbar..
Ich bin manchmal sehr traurig darüber, denn der einfachste Weg anderen zu helfen ist eben sein Blut zu spenden oder sich ganz einfach typisieren zu lassen, es tut doch nicht mehr weh als ein kleiner Pickser in den Arm.. - Aber dafür einem Menschen leben retten zu können, das fühlt sich doch Großartig an!!

Geh auf die Seite der DKMS und lass dich Typisieren!
Schau dir auf der Seite von Marina Park das Flugkraft - Fotoprojekt an und Spende.
Es muss kein Reichtum sein, denn das Besitze ich auch nicht ;)! Aber auch 5,00 € helfen sehr viel wenn VIELE Menschen daran teilnehmen!!

Erzähle deinen Freunden, deiner Familie, deinen Bekannten, deinen Kommilitonen, deinen Schulfreunden, deinem Nachbarn, deinem Postboten oder auch sonst wem von diesem Projekt und vor allem lasst euch Typisieren, ein wenig Blut von dir retten wohl möglich einem anderen Menschen das Leben!

Mein Lieblingsmann ist auch Typisiert, denn der hat zum Glück nicht diesen Gendefekt!
Ich kann euch nur sagen die Typisierung tut gar nicht weh, es ist ein reiner Abstrich aus deinem Mundraum.
Leider kostet diese Typisierung sehr viel Geld, wenn du nicht infrage kommst so wie ich, dann Spende doch eine Kleinigkeit oder unterstütze verschiedene Projekte - wie eben das Flugkraft - Fotoprojekt!!

Zögere nicht länger mach mit!!!!

--> DKMS
--> Stammzellenspenderdatei



Liebe Grüße
Jasmin





Montag, 24. März 2014

Die Zeit läuft weiter - egal wie..

Kennt ihr das - man fährt Auto, Fahrrad, steht im Supermarkt vor dem Obst, Wickelt gerade das Kind oder man steht gerade vorm Herd und bereitet das Essen zu und man denkt darüber nach was man gerade alles aufschreiben möchte..
Leider ist das speichern meiner Gedanken in meinem Kopf nicht auf Papier möglich sonst hätte ich schon vor Tagen etwas neues berichten können.

Und jetzt wo ich die Zeit habe etwas zu "Papier" zu bringen sitze ich hier und weiß nicht wo ich anfangen soll...



Meine Gefühle fahren Achterbahn - denn einerseits kann ich die Entscheidung der Ärzte mit Rücksprache der Familie verstehen - und von der anderen Seite her kann ich es überhaupt nicht verstehen.
Vielleicht kämpft mein Körper gegen die Gefühle der Trauer, gegen diese Gefühle die mich schon in der Nacht zum 09. März erreichten an. Diese jenen die mir ein Loch in meinen Bauch fressen und nur noch "Blind" durch die Welt laufen lassen.. Dieses Gefühl wo die Zeit stehen bleibt aber alles um einen herum sich einfach weiter bewegt und nicht stehen bleiben will..

Die Hirnblutung ist nun genau 16 Tage her.
Und genau 10 Tage nach diesem Ereignis fand ein Konsil mit Oma Ärzten, einer Sozialarbeiterin, Palliativmedizinerin und der Familie statt.
Es sollte geklärt werden (weil meine Oma keine Patientenverfügung hat) was denn ihr letzter Wunsch gewesen wäre...
Wollte sie so leben, mit einer Magensonde und Flüssigkeitszufuhr. Die Ärzte sagen sie wissen nicht ob sie uns überhaupt je wieder verstehen wird was wir sagen.. Denoch sagen sie, das sie nichts ausschließen können, natürlich Wunder gibt es immer wieder aber aus Erfahrung kann ich Ihnen nur sagen ..usw.. das will man ja nun gar nicht hören...Sprechen wird sie wohl nicht mehr können so die Ärzte denn das Sprachzentrum ist beschädigt sowie auch die rechte Seite ihres Körpers definitive gelähmt ist..

Oma ist schon ein Wunder, so oder so.. als aller erstes ist sie mein Wunder! Denn so eine tolle Oma zu haben ist ein Geschenk und mein Glück!
Und zweitens haben die Ärzte sich gewundert das sie es überhaupt so weit geschafft hat, das sie alleine Atmet!!
Mittlerweile hat sie sogar die Augen geöffnet.. wenn ich in ihr Zimmer gehe und Hallo meine Liebe Oma rufe, dreht sie ihren Kopf und schaut mich an!
Aber dann wenn ich bei ihr am Bett sitze ihre Hand halte sie anschaue starrt sie nur an die Decke und reagiert nicht wirklich auf mich. Ich bin mir nicht sicher in wie weit sie mich noch versteht und ob sie wirklich da ist. Denn die Ärzte sagen sie ist im Wachkoma.
Dennoch bin ich mir ganz sicher das sie spürt das ich da bin und das ist auch der Grund warum ich mich jeden Tag auf den Weg mache und die 25 km zu  dem Krankenhaus fahre in dem sie liegt.

Jeden Tag .. bis zum letzten..
Denn es wurde entschieden die Sonde abzulegen und keine Flüssigkeit mehr zu geben..
Für mich geht die Welt zum zweiten mal unter, mich zerreißt es nicht zu wissen wie sie fühlt..
Eine Stunde an ihrem Bett kommen mir vor wie nur 5 vergangene Minuten..
Ich komme ins Zimmer 15:59 Uhr hat die Uhr auf dem Gang angezeigt bevor ich ihr Zimmer betrete..
Im Zimmer schaue ich auf, sehe die große Runde Uhr an der Wand 18:05 Uhr..
"Oma ich muss gehen, der kleine warten auf mich.." Ich lege meinen Kopf zu ihrem, streichle ihre Hand und muss gehen..
Ich stehe auf ziehe meine Jacke an, Rücke den Stuhl zurück und gebe ich noch einmal einen Kuss auf die Wange, flüstere ihr ein paar Worte ins Ohr und gehe Richtung Tür, blicke sie an, gehe wieder auf sie zu, drücke sie erneut und gehe schnell aus dem Raum...
Auf dem Flur die Uhr 18:39 Uhr.. 
Sich zu lösen ist so schwer .. ich habe Angst das sie nicht alleine gehen möchte, das sie Angst hat alleine zu gehen..
Dann denke ich, vielleicht will sie alleine sein.
Ich sage ihr immer wenn ich gehe, hier halt meinen Teddy fest, der steht für meinen kleinen Mann und mich, du bist nicht alleine wir sind immer bei Dir!
Sie hält ihn in ihrer Hand und ich gehe..

Ich hoffe dieses Gefühl der Verluste hört bald auf... Es tut so sehr weh, ich will nicht das sie leidet, aber ich weiß das sie nie ein Pflegefall hätte sein wollen..
Sie wollte noch bis zu ihrem letzten Tag alles können und mir so gut sie eben noch konnte helfen!

Ich Liebe Sie und werde es immer tun.

Jasmin



Samstag, 15. März 2014

Eine Glückliche Zeit & die Trauer danach..

Kennt ihr dieses Gefühl, man möchte es ausdrücken, man möchte es von sich geben und doch hadert man mit sich selbst..
Eigentlich will man es gar nicht erzählen und dann wieder doch.
Mir persönlich hilft es aber darüber zu schreiben, mich mitzuteilen..

Vielleicht gefällt es einigen nicht, vielleicht ist es dem einen zu persönlich, aber wenn man Blogs schreibt, ist manchmal viel  Persönlichkeit mit drin.

Ich habe ein Gefühl im Bauch, ein riesiges Loch, was sich anfühlt als würde es sich immer weiter durch fressen - als wolle es an die Oberfläche..
Ich kenne dieses Gefühl - dieses Gefühl hatte ich schon das ein oder andere mal. Die meisten kennen vielleicht auch dieses Gefühl z.B. durch den Verlust einer großen Liebe..
Man denkt es kann nicht weitergehen, doch es geht weiter alles dreht sich weiter - nur man selbst bleibt in dieser Zeit stehen.
An jeder Ecke, in jedem Supermarkt, an der Ampel, auf der Straße, im Auto, bei jedem Glas frischem Orangensaft .. einfach überall holt einen dieses Gefühl wieder ein und die Zeit bleibt stehen.

Am Anfang wird dieses Gefühl schlimmer - Tag für Tag - aber ich weiß - die Zeit heilt alle Wunden.
Schon oft hat sich dieser Spruch bewahrheitet, nur hören will man ihn in diesem Augenblick nicht.

Ich wurde geboren und mit meiner Geburt hatte ich eine Seelenverwandte - meine Oma (damals 58 und zum 3. mal Oma)
Meine Oma und ich hatten ein Verhältnis zueinander, so dass wir uns alles anvertrauten, sie immer für mich da ist. Sie kam sogar meinetwegen, weil ich Liebeskummer hatte, aus ihrem Urlaub zurück, nur weil ich sie brauchte, sie brauchte auch nur da zu sein und es beruhigte mich.
Und schon als kleines Mädchen verstand sie mich besser als jeder andere Mensch auf dieser Welt.
Sie hatte diese beruhigende Art auf mich - so dass ich ebenfalls Ausgeglichen durch die Welt stiefelte.
Natürlich hat sie mich auch als Kind und bis ins Jugendalter verwöhnt, ich könnte tausende Dinge aufzählen aber ein paar waren für mich die ganz besonderen.

- Sie kraulte mich jeden Abend in den Schlaf
- Sie las dabei immer eine Geschichte vor
- Sie kaufte mir wenn ich bei ihr geschlafen habe jeden morgen frische Brötchen und Mett
- Sie machte mir frisch gepressten Orangensaft
- Sie kochte immer mein Wunschessen
- Als ich noch kleiner war trug sie mich immer Huckepack nach Hause
- Sie spielte Nachts mit mir Kulma ( Murmeln )
- Sie ging mit mir in den Wald spazieren und sammelte mit mir Blumen
- Einmal im Jahr gab es ein Enkelinnen shoppen (Oma sparte immer ein Jahr und ging dann mit meiner Cousine und mir in die Stadt, wo wir uns aussuchen durften was wir wollten, egal ob Spielzeug oder Kleidung.)

Es gibt unzählige Dinge - Dinge die ich immer in meinem Herzen in der Erinnerung trage.

Und ein kleines bisschen wollte ich ihr zurückgeben.
Das tat ich auch, nachdem sie Altersbedingt nicht mehr alleine wohnen konnte nahm ich sie zu mir, so hatte ich sie jeden Tag um mich und konnte mich um sie kümmern, ihr wenigstens ein kleines Stück Liebe zurückgeben.

Jeden Morgen wenn wir aufstanden, war der erste Weg von unserem kleinen Mann zu Oma.
Oma wecken, Oma guten Morgen sagen oder Oma zum Fußballspielen auffordern und das im Nachtzeug.. Es reichte wenn sie da stand und den Torwart machte. Beide waren glücklich - er und sie.

Doch dann plötzlich - am Tag war alles wie immer - alles in bester Ordnung..
Meine Oma ruft mich... ihr ist nicht gut, ihr ist schwindelig - irgendwie komisch..
Ich legte sie erst einmal aufs Bett, brachte ihr ein Glas Wasser einen kalten Lappen für die Stirn.. Ich dachte es wäre ein Schwächeanfall, den sie durchaus schon das ein oder andere mal hatte..

Nur kam es mir schon nach kurzer Zeit merkwürdig vor, denn sie war irgendwie anders...
Ich bat sie zu lächeln - ein Stein viel mir vom Herzen, denn das konnte sie.. Sie sprach auch ganz normal mit mir..

Ich wartete noch kurz, dachte nach, ging schnell wieder zu ihr, nahm die Decke, mit der ich sie zugedeckt hatte runter und bat sie beide Arme zu heben.. und da war es..
Der rechte Arm blieb einfach liegen...
Ich rief den Krankenwagen... die Sanitäter bestätigten meinen Verdacht - vorläufig und nahmen sie mit.
Das letzte was ich von ihr hörte war als sie nach draußen auf der Liege gefahren wurde: " Ohh hier zieht es aber ganz schön..."
Ich dachte nur, gut es ist ja noch im Zeit-Fenster - wenn es ein Schlaganfall ist..


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Kurzer Einwand für alle die einmal in so eine Situation kommen.


Test zur Erkennung eines Schlaganfalls

  • Bitten Sie die Person, zu lächeln (geht das nicht = Lähmung)
  • Bitten Sie die Person, einen ganz einfachen Satz zu sprechen, zum Beispiel: "Es ist heute sehr schön."
  • Bitten Sie die Person, beide Arme zu erheben.
  • Bitten Sie die Person, ihre Zunge heraus zu strecken. Schauen Sie ob die Zunge gekrümmt ist und/oder schief hängt.
Nach zu lesen HIER.
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Als später das Krankenhaus bei mir anrief, ( Ich konnte leider nicht mitfahren weil mein kleiner Mann an dem Abend sehr krank geworden ist und sehr hoch fieberte ) blieb mein Herz stehen und meine Welt zerbrach in tausend winzige Stücke...
Meine Oma soll noch im Krankenwagen auf dem Weg ins Krankenhaus kollabiert sein so das noch weitere Hilfskräfte angefordert wurden..
Sie musste beatmet werden.. sie erlitt eine Hirnblutung über die ganze linke Gehirnhälfte..
Ich sollte sofort kommen wenn es möglich ist, es sieht nicht gut um sie aus..
So machte ich mich Tränen überströmt mit einem Teil der Familie auf den Weg zu ihr..

Wir verabschiedeten uns von ihr..
Doch sie überstand die nächsten 12 Stunden.. und auch die damit verbundenen nächsten 24 Stunden..

Der kleine Mann allerdings war ebenfalls sehr krank geworden, so das der Papa mit ihm zum Notdienst gehen musste am nächsten morgen.. Ich konnte einfach nicht, obwohl ich dies immer tue wenn mein Baby krank ist.. denn dann mag man es gar nicht alleine lassen. In diesem Fall ging es nur nicht anders. Aber bei dem Papa ist er ebenfalls in sehr guten Händen..
Die Diagnose bei unserer kleinen Maus - Lungenentzündung... - Schon wieder diese hatten wir erst im Dezember..
Heute geht es ihm aber schon besser... Kein Fieber mehr nur noch etwas Husten..

Wieder zu Oma
Sie wurde am 2 Tag sogar von der Beatmung genommen- sie atmet - allein!
Mittlerweile bewegt sie ihren linken Arm, sie greift nach etwas, wenn ich ihre Hand halte drückt sie zu.. aber nicht reguliert... Sie reagiert nicht auf Ansprache..

Ich weiß nicht wie viel ein Koma Patient mitbekommt, aber ich bin jeden Tag dort und erzähle ihr von unserem Tag..
Es ist heute Abend genau eine Woche her..
Jetzt bekommt sie Fieber und es sieht alles nach einer Lungenentzündung aus..
Die Ärzte sagen Koma-Patienten sterben eher an einer LE als an einer Hirnblutung...

Es ist alles so schwer zu verstehen und ich nutze jeden Tag um zumindest für eine Zeit bei ihr zu sein. Für sie da zu sein so wie sie es für mich mein ganzes Leben lang gewesen ist!!

Sie ist eine Bilderbuch Oma - meine Oma <3

Es tut mir gut das alles zu schreiben oder auch darüber zu sprechen, auch wenn einige es anders sehen, geht es mir dadurch besser und ich kann es einfacher verarbeiten. Außerdem konnte ich vielleicht so ein bisschen wiedergeben was für ein toller Mensch meine Oma ist!!!

In diesem Sinne hoffe ich das ich mit meinen Worten vielleicht den ein oder anderen Berührt und vielleicht sogar etwas aufgebaut habe!

Ich lese gerne Dinge über Erfahrungen die nicht gerne ausgesprochen werden, vor allem dann wenn es einen selber betrifft, denn dann weiß man das es anderen auch so geht und man nicht damit alleine steht!

In Liebe Oma Emmi